- Kapitel 1 -

Einwanderung !


Februar 1626, eiskalter Wind pfiff um den schwerbeladenen Wagen der von einem großen, starken, braunen Pferd gezogen wurde. Der Wagenlenker, vermummt und fluchend, trieb das Pferd zusätzlich mit einem Strick den er wie eine Peitsche schwang an. Die Menschen die sich hier durch den Schnee und das diffuse, schwefelige Licht vorwärts kämpften mußten schon länger unterwegs sein. Ihre abgehärmten Gesichter waren gezeichnet. Ein Kind wimmerte und eine hochschwangere Frau saß zusammen gekrümmt auf dem Bock des Wagens.

 

«Wie weit ist es noch ?«, brüllte, ein bärtiger alter Mann dem voran eilenden Wagenlenker zu.

Der Mann hielt das Pferd an und verschnaufte. «Wir müßten bald da sein,» brummte er mit hochrotem Kopf.

«Endlich ich dachte schon wir schaffen es nie! Deine Frau sieht schlecht aus,» sagte der Alte.

«Ja, ja, wir sind bald da, dann kann Sie sich ausruhen,» unruhig blickte sich der Mann um.

 

Weiter ging der Zug und die Menschen stemmten sich gegen den Wind und das Wetter. Göttingen ! Die Stadt die, die Hoffnung dieser Leute war. Wie viele in dieser Zeit waren auch Sie, als Protestanten und dadurch natürlich auch als Verfolgte und Gejagte, permanent vor den Soldaten und den Katholischen geflohen. Hier in einem gesicherten protestantischem Gebiet wollten Sie sich niederlassen und eine neue, bessere Zukunft, sollte auch für Sie beginnen. Der 30jährige Krieg hatte seine langen, gierigen Finger auch schon nach dieser Familie ausgestreckt.

 

Eine knappe halbe Stunde später sahen Sie die Stadt, ihre Silhouette schälte sich aus dem Schneegestöber und der Geruch nach Leben erfüllte die Luft. Erste Geräusche waren zu hören und eine Turmglocke schlug viermal.

«Weist Du wo das Eingangstor ist?«, erhob der Alte erneut seine Stimme. Der Nebel lag lastend auf ihnen. Vom Pferdekopf her kam es zurück.

«Soweit ich weiß, soll das Haupttor auf der anderen Seite der Stadt sein. Es gibt aber auch passierbare Nebentore. Allerdings glaube ich nicht das diese jetzt noch offen sind. Es ist ja schon fast dunkel! Wir müssen noch schätze ich, hmm ja, eine gute halbe Stunde. Wenn wir uns heute Mittag in Dransfeld nicht solange aufgehalten hätten, könnten wir schon in der Stadt sein.»

Der Alte verzog sein Gesicht, natürlich war es seine Schuld gewesen aber hatte das Alter nicht auch gewisse Rechte.

 

Der Schnee wurde jetzt noch stärker und der Nebel kam in immer größeren Wallungen über den Leine-Berg gekrochen. Dazu waren die Temperaturen in der letzten Stunde noch zusätzlich um 2 Grad gefallen. Wer konnte war jetzt im warmen. Nur Irre und arme Reisende hielten sich noch draußen auf.

 

 

Die Torwache drückte sich noch enger ans kalte Mauerwerk um wenigstens dem Wind auszuweichen.

«He Thomas, hörst Du da auch was?» Fragte Silas den anderen Torwächter.

«Bei Michaelis da kommt tatsächlich jemand,» und auch der zweite Torwächter schaute nun angestrengt ins Schneegestöber. Es dauerte aber doch noch einige Minuten bevor Sie einen von einem Pferd gezogenen schweren Wagen sahen. Auf ihm und um ihn herum gingen und saßen ein Dutzend Leute.

«Halt,» rief Thomas und hob die Pieke etwas an. Sein Blick fiel auf die zusammen gekrümmte Frau auf dem Bock des Wagens. Der Mann der bis dahin das Pferd am Halfter geführt hatte kam auf die Torwache zu. Das Pferd erleichtert um die Last stieß ein eigenartiges Seufzen aus.

«Entschuldigt, wir sind etwas spät dran, der Schnee hat uns aufgehalten.» «Habt ihr Papiere,» Thomas nahm die Pieke noch etwas höher.

«Aber natürlich haben wir Papiere. Ich bin Henrich Rosen Plenter,» er machte eine kleine angedeutete Verbeugung und in Richtung des Wagens deutend, «meine Familie, der Alte dort ist mein Vater.» Er nestelte an der Verschnürung seines Mantels und holte einen Brief hervor. Der Torwächter nahm ihn entgegen und im Schutz des Torbogens studierte er ihn.

«Ahh, Ihr wollt hier ansiedeln, wo ihr herkommt habt Ihr wohl Probleme. Tja wir sind hier eine freie Stadt, wenn Ihr recht schaffend seit habt Ihr hier mit eurem Glauben keine Probleme. Wenigstens noch nicht!» Der Torwächter grinste. «Nette Freunde die Ihr habt !» und er deutete dabei auf das Siegel des Briefes. «Nicht schlecht, wenn man Herrn Christian Iring den Ratsherrn kennt. Er ist der kommende Mann dieser Stadt, nur einer steht ihm noch im Weg!»

 

Inzwischen hatte der zweite Torwächter den Wagen einmal um rundet und drückte sich nachdem er Thomas zugenickt hatte wieder in den Schutz des Torbogens.

«Na denn los, rein in die Stadt, die nächste Herberge liegt die Straße runter, etwa zwei Minuten, dort könnt Ihr für die Nacht Quartier nehmen. Morgen könnt Ihr ja dann eine dauerhafte Bleibe suchen.» Thomas trat einen Schritt beiseite und ließ den Wagen passieren. «Nette Leute!,» murmelte er noch, bevor auch er sich wieder in den Torbogen drückte um dem schneidenden Wind so wenig wie möglich Angriffsfläche zu bieten.

 

Henrich atmete auf, wenigstens waren Sie jetzt im Schutz der Stadt, er hatte die ganze Zeit immer wieder befürchtet auf eine Räuberbande zu stoßen. Das Wetter war hier ein Verbündeter gewesen. Sie erreichten die Herberge zum Groner Tor. Henrich öffnete die Tür und kam in eine leidlich volle Gaststube. Die Wärme die ihm entgegenschlug machte ihn etwas benommen.

«He Fremder, was hat euch bei dem Wetter hierher verschlagen?» Fragte der Wirt und kam dienstbeflissen auf ihn zu.

 

 

 

 

«Sagt habt ihr drei Schlafräume frei, Essen für mich und meine Familie? Einen Stall wo ich meinen Wagen abstellen kann, Stroh und Heu für mein Pferd. Ihr wißt schon, alles was man halt so braucht wenn man eine lange Reise zu Ende gebracht hat?»

Die Augen des Wirts leuchteten ob des Profits der sich so spät noch auftat. «Aber sicher alles da der Herr, ich werde mich um alles kümmern, holt eure Familie ins Warme.»

«Ruprecht, Walter her ihr faulen Säcke es gibt Arbeit. Fahrt den Wagen in den Stall schirrt das Pferd aus und gebt ihm Futter. Los, los aber dalli.»

Henrich ging wieder nach draußen. «Vater wir werden hier bleiben, es ist alles geregelt, nimm die Kinder und meine Frau, laßt euch etwas warmes geben. Ich werde das Ausschirren überwachen. Den Wagen möchte ich nicht alleine lassen. Laßt mir was zu Essen bringen und was warmes zu Trinken und vor allen Dingen ein paar Decken. Ich bleibe die Nacht beim Wagen!»

Der Alte nickte, «gut Henrich ich werde dich gegen zwei Uhr ablösen.»

 

Am nächsten Morgen. Die Familie hatte gefrühstückt. Henrich, der Alte und Thorodea, die älteste Tochter von Henrich hatten beratschlagt wie es nun weiter gehen sollte.

 

«Zuerst einmal brauchen wir einen Medicus, einen guten, keinen von diesen Quaksalbern,» sagte Henrich. «Dafür sorgst Du Thorodea. Er soll deine Mutter untersuchen und auch dein Bruder macht mir Sorgen! Du Vater bewachst den Wagen, dabei können dir die Kinder Gesellschaft leisten, ich werde zum Rat der Stadt gehen und alles andere Regeln.»

Der Alte zeigte auf die Tür und sagte: «Ich glaube das mit dem Rat kannst Du dir schenken.»

Henrich wandte sich um. Eine stattliche Erscheinung kam auf Sie zu. «Hallo, ich bin Christian Iring, der Wirt hat eure Ankunft gestern schon gemeldet.»

Henrich erhob sich und machte eine tiefe Verbeugung. «Sehr angenehm ich wollte gerade zum Rathaus und mich anmelden.»

«Nun das können wir in nicht ganz so trockener Umgebung auch hier tun.» Der Ratsherr grinste.

Der Alte und Thorodea begrüßten den Ratsherrn ebenso und verließen dann den Schankraum.

«Nehmt Platz Ratsherr und seit mein Gast an diesem Tisch, so wie ich Gast bin in eurer Stadt.»

«Meine Stadt, hah nicht schlecht!, Wirt zwei Bier. Bis es meine Stadt ist werden noch einige Jährchen ins Land streichen. Also, Ihr schriebt, das Ihr nicht ganz unvermögend seid? Wo Geld voran geht sind alle Wege offen,» Christian Iring blinzelte mit den Augen und ein leichtes Grinsen kam über seine Gesichtszüge. Nun ich bin hier damit Ihr euch schnell einleben könnt. Wollt Ihr mein Angebot annehmen, Herr Henrich Rosen Plenter?»

«Nun, ja es kommt immer auf das Angebot an, schlagt mir ein gutes Geschäft vor und ich bin dabei,» auch Henrich verkniff sich jetzt ein leichtes Lächeln nicht mehr.

 

 

 

«Gut, zu allererst braucht Ihr ein gutes Haus für euch und eure Familie. Ich habe da zufälligerweise gerade ein Haus erstanden das so ganz zu euch und eurer Familie passen würde. Wir sollten es uns gleich einmal ansehen, was haltet Ihr davon ?»

«Nun an welchen Preis habt Ihr dabei gedacht Herr Iring.»

«Also ganz ehrlich, ich habe es für 250 Thaler erstanden und gebe es euch für, na sagen wir 270 Thaler. Eine kleine Provision auf künftige Geschäfte. Nun was sagt Ihr?»

Klingt im allgemeinen nicht schlecht, aber bevor ich einschlage werden wir es uns genau ansehen, nicht wahr,» Herr Iring.

«Aber sicher doch, ganz gewiß,» der Ratsherr schmunzelte.

«Und was ist mit der Lizenz als Gastwirt, Herr Iring!»

«Bestens, bestens mein lieber Freund! Auch hier habe ich für euch nur das Beste herausgesucht, überzeugt euch selbst!» Der Ratsherr zog aus seiner Innentasche ein Pergament hervor und reichte es an Henrich weiter. «Ihr könnt doch lesen? oder?»

Henrich verzog kein Gesicht und nahm das Dokument an sich und las. «Hmm, klingt nicht schlecht Herr Iring, klingt nicht schlecht. Aber der Preis ist nicht gerade gering.»

«Aber Herr Rosen Plenter, werter Geschäftspartner ! Wo in der Welt gibt es noch etwas umsonst?»

«Gut, ich bin einverstanden Ratsherr Iring, lassen Sie die Verträge aufsetzten, auch wenn ich bis November warten muß, aber die Lage ist natürlich hervorragend.»

«Noch heute werde ich den Schreiber beauftragen, keine Angst. Und? Wollen wir uns jetzt das Haus ansehen,» fragte der Ratsherr.

«Ja, lassen Sie uns gehen.» Henrich stand auf und beide verließen sie die Schankstube.

 

«Ist es eure Schwester, Fräulein?» Der Medicus sah traurig in die Augen von Thorodea. «Es sieht gar nicht gut aus, insbesondere da sie auch noch bald ihr Kind erwartet!»

«Die Strapazen der letzten Zeit, dazu ihre Angeborene Schwäche,» Thorodea schaute traurig. «Nein, um auf euere Frage zurückzukommen Sie ist meine Mutter.»

«Ich glaube wenn die Niederkunft stattfindet, wird sich entscheiden ob sie es überlebt, ich gebe ihr noch etwas zur Stärkung, aber eigentlich können wir nur hoffen und beten.»

«Was ist mit dem Jungen?»

«Auch bei ihm können wir nur hoffen, aber er ist ja noch jung, vielleicht hilft ihm der da oben» und der Medicus deutete mit dem Zeigefinger gen Himmel.

 

«He, Kinder macht doch nicht so einen Lärm,» der Alte Rosen Plenter schaute von seinem Lager neben dem Wagen auf. «Laßt mich doch noch etwas ruhen, ja?» Die Kinder taten allerdings so als wenn sie den Alten nicht gehört hätten und tobten weiter durch den Stall.

 

 

 

Hier konnte man ja so herrlich verstecken und kriegen spielen und Großvater sollte mal an seine eigene Kindheit denken. Immerhin hatten wir Kinder jetzt schon seit Tagen nicht mehr richtig spielen können.

«Kinder, gebt doch endlich mal Ruhe,» knurrte der Alte griesgrämig, jetzt schon bestimmt zum vierzehnten Mal. «Wartet bis euer Vater kommt. Und Du mein Sohn solltest Ihnen ein Beispiel geben du bist immerhin der Älteste,» sagte der Alte zu seinem eigenen Fleisch und Blut, seinem Nachzügler.

 

Am Abend, die Familie hatte sich zum letzten Mal in der Gaststube versammelt und nahm ein großzügiges Mahl ein. Der Wirt hatte gegen eine kleine Gebühr von 2 Groschen dazu einen seiner Bediensteten abgestellt, sowohl zur Bewachung des Wagens der Rosen Plenter als auch für deren sonstiges Hab und Gut.

 

«Nun Vater, bist Du zufrieden?» «Du hast dir das Haus doch genau angesehen?» Henrich blickte seinem Vater in die Augen.

«Das Haus ist in Ordnung, aber der Preis? Bei uns zu Hause wäre es um 50 Thaler günstiger gewesen«! Der Alte schaute Beifall heischend in die Runde.

«Aber wahrscheinlich wären wir dafür jetzt Tod,» Thorodea schaute trotzig ihrem Großvater ins Gesicht.

«Keinen Streit ! Nicht jetzt,» sagte Henrich. «Genießt das Essen, Morgen richten wir uns in unserem neuen Domizil ein.»

Henrich kannte die kleinen Streitereien die sein Vater immer wieder provozierte und nach einem anstrengenden Tag wie heute, hatte er darauf keine Lust.

«Das Essen ist vorzüglich,» sagte der Alte, «natürlich nicht so vorzüglich als wenn deine Frau oder Thoro kocht.» Ein schelmisches Grinsen stahl sich auf das Gesicht des Alten.

«Na dann greift zu und haltet keine Reden,» Henrich nahm sich, um ein Beispiel zu geben ein dickes Stück Fleisch vom gemeinsamen Teller.

 

Am nächsten Morgen schirrten sie das Pferd, das sich ebenfalls prächtig erholt hatte, an den Wagen. Überprüften noch einmal alles und los ging es zu ihrer wohl letzten Fahrt. Vom Gasthof bis zu ihrem neuen Haus waren es keine zehn Minuten. Alle packten an als es ans Ausladen ging und gegen Abend war alles im Haus verstaut und eingerichtet. Sie hatten Glück gehabt die Vorbesitzer hatten weitestgehend die Einrichtung im Haus belassen. Nur Geschirr, Bettzeug und andere Kleinigkeiten waren von Nöten und diese hatten sie ja selbst mitgebracht.

Am späten Abend, Henrich stand nachdenklich vor ihrem gemeinsamen Ehebett und betrachtete sorgenvoll seine kränkliche Frau. Sie lag blaß und mit flatternden Augenlidern vor ihm im Bett. Bisher hatte sie sich in keiner Weise erholt. Die anderen waren wohlauf und regelrecht übermütig, seine Frau dagegen wurde immer schwächer. Dazu mußte man jeden Tag mit der Niederkunft rechnen. Eine Hebamme war für den Morgen avisiert. Heute aber war erst einmal Dienstag der 10.Februar 1626 wie würde es weitergehen.

 

 

 

In dieser Nacht war Vollmond, ein gutes oder ein schlechtes Omen? Er würde noch mal in die Kirche gehen und beten, vielleicht half das. Henrich verließ leise das Schlafzimmer und kleidete sich an.

«Vater ? Wo willst du hin,» Thorodea seine Tochter traf ihn im Flur.

«Ich muß noch einmal raus!»

«In die Kirche?» Thorodea schaute ihn fragend an.

«Ja.»

«Dann komm ich mit, warte einen Moment.» Sie zog sich einen langen Mantel an und beide verließen dann leise das Haus.

 

Als Thorodea und Henrich von ihrem Abendspaziergang zurück kehrten war ihr Haus hell erleuchtet. Einer bangen Ahnung folgend lief Henrich hinein. Sein Vater kam ihm sofort entgegen. Er schien regelrecht im Flur auf ihn gewartet zu haben.

«Bleib ruhig mein Sohn und höre mir genau zu. Also ihr wart kaum weg, da schrie deine Frau so laut das selbst ich es hörte. Ich ging in eure Schlafstube und dort lag sie, die Fruchtblase war geplatzt, das Bett völlig durchnäßt, und der Kopf des Kleinen war schon zu sehen. Ich schickte sofort nach der Hebamme, aber sie war wohl woanders unterwegs. Nun mit Hilfe unserer Nachbarin, Witwe Drosten haben wir das Kind dann geholt. Es ist schwach aber es lebt ! Deine Frau allerdings,» und er machte eine kleine Pause. «Die Anstrengung, du verstehst, es war zuviel.»

Henrich waren schon bei der Erzählung seines Vaters die Tränen in die Augen geschossen, nun lief er so schnell er konnte die Treppe zu ihrer Schlafstube hoch. Er riß die Tür auf und prallte zurück. Eine fremde Frau stand an ihrem Bett und richtete es. Seine eigene Frau lag wie schlafend im Bett. Sie sah hervorragend aus, viel besser als vorher als er sie verlassen hatte. In der Wiege neben dem Bett lag das kleine Kind. Es war sauber und gewickelt. Henrich ging leise zum Bett, wie unter Bilseneinfluß sah er sie durch einen Schleier. Sie lag da so friedlich.

Die Fremde verließ leise mit dem Neugeborenen das Zimmer und Henrich war mit seiner toten Frau, sich und seiner Trauer alleine. Er weinte.

 

«Die Nacht, sie wird schlimm für euch, ihr tut mir ja so leid,» Witwe Drosten schaute den Alten mitleidig an. «Soll ich diese Nacht bei euch bleiben oder würdet ihr es als Zumutung empfinden?»

«Nein, nein bleibt da, Henrich mein Sohn,» und der Alte deutete mit dem Daumen nach oben wird wohl diese Nacht nicht herunterkommen. Naja und die Kleine» und er deutete auf das Neugeborene, «ist wohl Frauensache«. «Ich schick ihnen gleich meine Enkelin Thoro zur Hilfe, äh ich meine Thorodea.»

Der Alte wirkte nach außen selbstsicher, aber die Witwe sah auch seinen Schmerz, sie wußte wie es auch in ihm rumorte. Sie nahm die Kleine hoch und schaukelte sie etwas. Hoffentlich ging die Nacht schnell herum.

Der Alte guckte noch mal rein und sagte: «Ich werde den Pfarrer holen damit die Kleine getauft wird, je eher desto besser,» wandte sich um und ging.

 

 

Der Alte war in den frühen Morgenstunden mit dem Pfarrer zurück gekehrt. Thorodea öffnete ihnen. Henrich saß übernächtigt in der Stube und trank einen Pfefferminztee. Die Kinder hatten sich alle in den hinteren Bereich des Hauses verdrückt. Der Pfarrer ging die Treppe hoch, begleitet vom Alten. Es war dringend nötig die Sterbegebete zu sprechen.

 

Gegen Mittag wurde die Taufe des Neugeborenen vollzogen der Pfarrer war der einfachheithalber gleich bei ihnen geblieben. Ihr christlicher Name war von nun an Anna Ilsebe, getauft am 11.2.1626, einem Mittwoch. Es gab nicht viel zu feiern, ein Leben gegen einen Tod. Doch noch wußte keiner der Beteiligten das es noch schlimmer kommen würde. Nachmittags war es ruhig im Hause der Rosen Plenter. Thorodea hatte die Pflege des Neugeborenen übernommen und kümmerte sich wirklich rührend um die kleine Schwester. Vaters Schwester hätte zwar auch die Pflege übernehmen können doch sie kränkelte seit ihrer Geburt und man konnte nichts mit ihr anfangen. Mit vielen Danksagungen und guten Worten war die Witwe Drosten aus dieser Aufgabe entlassen worden.

 

Am Abend des gleichen Tages hatten sich alle Rosen Plenter in der Stube versammelt um Tee zu trinken und um zu beten. Da stieß Thorodea plötzlich einen Schrei aus.

«Die Kleine, die Kleine, sie atmet nicht mehr.»

Alle starrten gebannt auf das kleine Bündel Mensch. Der Alte trat auf Thorodea zu und begutachtete das Kind.

«Ja, es ist Tod,» war alles was er noch herausbrachte. Henrich schluchzte auf, «nicht mal das Kind bleibt mir.»

 

Es vergingen einige Wochen bevor sich der Schmerz der Familie legte und sie sich an die neue Stadt gewöhnten. Eines Morgens sagte der Alte beim Früh-stück zu Henrich.

«Es wird Zeit das wir den Wagen und das Pferd verkaufen!» «Ja, du hast Recht, willst du das Übernehmen?», Henrich schaute listig seinen Vater an.

«Na klar, warum nicht!. Am Samstag, wenn Markttag ist, biete ich den Wagen und das Pferd an.»

«Fein, ich hoffe du erzielst einen guten Preis !»

Samstag, am Markttag hatte der Alte schon sehr früh Wagen und Pferd fertig geputzt und gestriegelt, auf dem dafür vorgesehen Abschnitt des Marktes stehen. Kaum hatte er sich eine Pfeife angezündet kam auch schon einer aus der Kaufmannsgilde und fragte nach dem Preis.

«Hundert Thaler! Das ist ein guter Preis,» sagte der Alte.

«Ein guter Preis ja, aber nicht für mich sondern nur für euch! Ich biete euch 40 Thaler und keinen Groschen mehr!» Der Kaufmann blickte den Alten an, «nun?»

«Auf gar keinen Fall, mein lieber Herr, 90 Thaler ist das absolute Entgegenkommen von meiner Seite. Das Pferd alleine hat einen Wert von 60 Thalern. Dazu der schwere Wagen. Damit könnt ihr die ganze Welt bereisen!» Der Alte nickte dabei mehrfach, wie zur Bestätigung mit dem Kopf.

 

«Nein, danke,» sagte der Händler. «Das ist mir zu teuer, vielleicht komme ich noch mal am Ende des Markttages wieder, wenn eure Preise gefallen sind,» sagte er und ging.

Der Alte zuckte die Schultern und schmauchte an seiner Pfeife. Den ganzen lieben langen Tag kam keiner mehr der sich für den Wagen und das Pferd interessierte. Am Ende des Markttages, der Alte zäumte Pferd und Wagen gerade wieder an und blickte dabei äußerst griesgrämig drein, kam doch noch ein stattlich gekleideter Herr auf ihn zu.

«He Alter, was soll der Wagen und das Pferd kosten?»

«100 Thaler mein ehrenvoller Herr», erwiderte der Alte.

«Viel zu teuer, wißt ihr wer ich bin?»

«Nein mein Herr, das weiß ich nicht!»

«Mein Name ist Ratsherr Johann Raken und ich gebe euch 65 Thaler für das Gespann, wenn ihr mir das Gespann nach Waake bringt, seid ihr einverstanden?»

Während des Gesprächs trat der Kaufmann vom Morgen an sie heran. Der Alte schaute ihn an, aber der Kaufmann gab mit keiner Miene zu erkennen ob er mehr bieten wollte oder nur als Zuschauer interessiert war.

«Nun«, sagte der Alte vorsichtig zu dem hohen Herrn, «65 Thaler ist zu wenig, seht Herr Ratsherr was nutzt euch ein schwerer Wagen, wenn ihr einen klapprigen Gaul davor spannt, dieses Pferd aber ist alleine schon seine 60 Thaler wert.»

«Kerl, was erdreistet ihr euch, ich bin der Ratsherr und ich kann euch eine Menge Schwierigkeiten machen. Also mein letztes Angebot 65 Thaler und das Gespann wird auf dem Gut in Waake abgestellt!»

«Ich biete euch 70 Thaler und ich habe das Vorkaufsrecht, da ich heute Morgen schon mit euch in Verhandlung gestanden habe,» der Kaufmann sah den Alten an, «nun, sagt wie wollt ihr das Geschäft abschließen.»

Der Ratsherr war mittlerweile rot angelaufen und sehr unklug sagte er.

«Ich brauche den Wagen, denen von Uslar habe ich mein Wort gegeben. Ich will das Gespann und ihr Kaufmann, wenn ihre keine Schwierigkeiten haben wollt, laßt ab.»

Nun wurde der Kaufmann böse, «was bildet ihr euch ein Ratsherr wollt ihr es mit der Kaufmannsgilde aufnehmen.»

«75 Thaler für das Gespann,» sagte der Kaufmann wohl jetzt mehr aus Trotz heraus.

«Ich zahle euch eure 100 Thaler,» der Ratsherr war jetzt fast blau im Gesicht. «Ihr habt unglaubliches Glück Alter, daß ich gerade jetzt das Gespann so nötig habe.» Der Alte nickte und zum Kaufabschluß reichte er dem Ratsherrn die Hand.

Dieser nahm sie nur widerwillig.

«Wie ist euer Name, damit ich ihn mir für die Zukunft merken kann?»

«Rosen Plenter, einfach nur Rosen Plenter.»

«Bringt mir das Gespann heute noch nach Waake zum Gut. Dort bekommt ihr das Geld. Den Rückweg könnt ihr ja laufen, die paar Schritte.» Ratsherr Raken schrieb schnell ein paar Zeilen an den Gutsverwalter in Waake und gab

 

dem Alten das Papier. «Hier euer Beleg für den Gutsverwalter,» sprachs und verließ den Marktplatz ohne ein weitere Wort.

Der Kaufmann dagegen lächelte jetzt über das ganze Gesicht dem Alten zu.

«Was lacht ihr so,» fragte der Alte.

«Ich hatte nicht ernstlich vorgehabt das Gespann zu kaufen, auch heute Morgen nur wenn der Wert unter 50 Thalern geblieben wäre. Aber es hat mir einen unglaublichen Spaß bereitet Ratsherrn Raken eins auszuwischen. Er macht der Gilde immer und immer wieder Ärger, er gehört nicht zu denen die man gern sieht!»

«Nun auch ihr solltet euch überlegen mit wem ihr in Zukunft Geschäfte macht. Laßt euch von einem guten Kaufmann sagen, ein gutes Geschäft ist ein Geschäft bei dem beide Partner zufrieden sind und Raken wird sicherlich zukünftig nicht euer Freund sein. Denn ehrlich, das Gespann hat einen Wert von höchsten 70 Thalern, selbst in einer Notlage würde ich keine 80 Thaler geben und ihr habt 100 Thaler erzielt.»

«Bis dann einmal«, der Kaufmann wandte sich ab und ging.

Der Alte nahm das Gespann und fuhr rüber nach Waake. Auf der Fahrt mußte er sich immer wieder kneifen, 100 Thaler. Sagenhaft. Auf dem Gut gab er das Gespann ab und erhielt im Tausch gegen den Beleg die 100 Thaler. Dann machte er sich auf den Rückweg, der zu Fuß doch eineinhalb Stunden lang war. Erst sehr spät kam er nach Hause.

Henrich saß schon auf der Bank vor dem Haus.

«Hallo Vater, was grienst du über das ganze Gesicht, hast aber lange gebraucht das Gespann zu verkaufen».

«Tja mein Sohn, es hat wohl etwas gedauert.»

«Na, und ? Wieviel hast du bekommen. 50 Thaler, 60 Thaler oder gar 65 Thaler, nun sag schon!»

Der Alte lachte, «weder noch.» Er holte die 100 Thaler aus der Tasche und zählte sie seinem Sohn laut vor. Der war völlig verblüfft.

«Ich glaube ich schicke dich immer zum Markt!»

Was der Alte allerdings nicht erzählte war die Geschichte mit dem Ratsherrn. Seinem Sohn sollte Ratsherr Rake allerdings noch einmal über den Weg laufen.

Die größeren Kinder besuchten bereits einen Lehrer und um die kleineren kümmerte sich derweilen die Witwe Drosten. Der Frühling hatte recht eindrucksvoll begonnen, mit vielen warmen Tagen und fast alle hatten die Strapazen ihrer Reise und auch die menschlichen Verluste verdrängt. Jeden Tag war mittlerweile die Witwe von Jeronimus Drosten im Hause der Rosen Plenter und Henrich konnte sich ihrem Charme nicht mehr entziehen. Am 1. Mai machte Henrich ihr einen Heiratsantrag und die Hochzeit wurde auf den 21. 5. 1626 festgelegt. Es wurde ein riesiges Fest und viele neue Freunde kamen und gratulierten. Selbst Ratsherr Christian Iring gehörte zu den Gästen und Henrich blieb nicht verborgen wie dieser immer wieder den Alten beobachtete und dabei eigentümlich grinste. Es wurden schöne Tage für die frisch Vermählten und alle

 

 

 

 

waren vergnüglich. Henrich hatte in diesen Tagen erneut großes Glück und verkaufte gewinnbringend das Haus seiner neuen Frau, an eine ebenfalls neu in Göttingen angekommenen Familie aus Münden. Die größte Hiobsbotschaft in dieser Zeit aber war durch die neuen Nachbarn gleich mitgeliefert worden.

 

Tilly's Truppen hatten am 30. Mai 1626, nach tapferer Gegenwehr, die Stadt Münden eingenommen. Die Soldaten hatten ein Massaker an der Bevölkerung

verübt. Über 2000 Tote und noch mehr Fliehende waren das Resultat. Die Katholischen hatten wieder einmal gezeigt wie gnadenlos sie gegen Protestanten vorgingen.

 

Der beginnende Sommer war nicht so schön wie der Frühling es hatte erwarten lassen, kalt und naß. Regen und eine kühle Witterung sorgten darüber hinaus für viele Kranke in der Stadt. Die Spitäler füllten sich mit Lungenkranken. Auch um die kränkliche Schwester von Henrich war es nicht gut bestellt. Am 7. Juli 1626 verstarb sie, nicht sehr überraschend, an der Schwindsucht. Aber auch ein weiterer Sohn aus der ersten Ehe Henrichs verstarb an der Lungenpest am 13.7.1626. Der Sommer wurde endlich im August besser und die Kranken soweit nicht bereits gestorben erholten sich und die Spitäler wurden wieder leerer.

Der Herbst mit seinem bunten Laub und herrlichem Wetter war ein hervor-

 

 

 

 

ragender Ausgleich zum schlechten Sommer. Fast jeden Tag gingen sie spazieren oder saßen wenigstens vor dem Haus. Henrichs neue Frau wurde

schwanger und am 6. November bekam Henrich endlich den erwarteten Besuch. Der Bote der Ratsherrn bestellte ihn für den Nachmittag des gleichnamigen Tages ins Rathaus.

 

Henrich wußte zwar das es sich um die Austellung der Urkunde zum Krüger handelte, aber nervös war er doch, als er zum Rathaus ging. Im Flur vor dem Ratssaal mußte er noch eine halbe Stunde warten. Dann endlich durfte er den Ratssaal betreten. Den Ratsherrn Christian Iring erkannte er sofort, obwohl die feine Kleidung ihn etwas fremd wirken ließ. Die anderen Ratsherren kannte er nicht.

Ratsherr Christian Iring kam auf ihn zu, ein freundliches Lächeln im Gesicht. «Hallo Herr Rosen Plenter, es freut mich und natürlich auch meine Mit-Ratsherrn ihnen heute die Urkunde beglaubigt und gesiegelt übergeben zu können,» dabei reichte er Henrich eine auf schwerem Papier geschriebene und gesiegelte Urkunde, bestehend aus vier Blättern.

Henrich machte eine Verbeugung und wollte sich gerade ausschweifend bedanken, als er doch etwas Rüde schon im Ansatz, vom alten Ratsherrn Raken unterbrochen wurde.

«Nun Herr Rosen Plenter das war es dann wohl, verpanschen sie nur nicht das Bier, ich werde ein Auge auf sie haben, sie können jetzt gehen. Danke.»

 

Ratsherr Iring zwinkerte mit einem Auge und drehte sich auch ab. Etwas enttäuscht über die so schnell überreichte Urkunde und des so groben Tonfalls, verließ er den Ratssaal, nicht vergessend noch eine abschließende Verbeugung in Richtung der Ratsherrn zu machen.

 

Henrich verließ doch etwas ratlos das Amstsgebäude, die hohen Herren hatten ihm schroff klargemacht das sie keine Zeit für belangloses Geschwätz hatten und ellenlange Danksagungen gehörten bestimmt dazu. Er machte sich auf den Rückweg und seine Gedanken gingen das gerade erlebte noch einmal durch.

 

Zu Hause angekommen schaute er sich die Urkunde im Kreise der Familie genau an.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nachdem alle Familienmitglieder die Urkunde ausreichend gewürdigt hatten sagte Henrich: «Nun meine Lieben, soll ich vorlesen was auf dieser Urkunde steht?« Und wie im Chor mit einigen Dissonanzen erscholl es, «Ja, los, vorlesen!« Henrich holte tief Luft, dann las er vor.

 

Wir der Rath dero Stadt Göttingenn mitt diesem Brieffe urkunden undtt bezeugenn, daß wir durch unsere dazue anderlich deputirte Raths Freunde undtt verwantthen allß Herrn Christian Iring, Herrn Johann Raken, Herrn Liboriußen Fronen undt Herrn Henningum Cranzen Dem Erbaren Heinrich Rosen Plentern unserem Einwohnern Alhiero mitt der Krügerey undt Sellung Gottingischen Biers und Breuhans auff ein Jahr lange so sich von nehist vergangenem tage Michaelis archangeli anfahen undtt wiederumb zu Michaelis tage deß Eintausent Sechshundert, und Sieben und Zwanzigsten Jahrs enden solle, Uff sein bittlichs sollicitiren undt Anhaltenn derogestalt Locations undt pactsweiße angesehen haben, daß er in solcher Zeitt aufm unserm Hauße, der altte Saall genandtt, Alhiero, sich deß Bier und Breuhan Sellens undt Außschenckens ohngehindertt gebrauchen solder unndtt möge. Darentgegen dan ermelter Heinrich Rosen Plentter zugesagtt, undtt versprochen Daß Er vor All solch Bier undtt Breuhan Sellens undt Außscheckens unß dem Rathe von diesem Jahre Einhunder gulden münze geben unndtt deren alle Monath Achtt gulden undtt Sechs Mgroschen drey Pfennige Uff unsere Cämerey Alhiero Jedeßmall gewiß undt ohngesäumptt entrichten undt einlieffern solde unndtt wolle, Bey undtt mitt habhaffter Verpfendung Aller seiner bereidesten beweg- unndtt ahnbeweglichen Haab unndtt guetter wie oder wo dieselben belegen nichts außgeschlossen so viell deren hierzue von nöthen Welche Er muß dem Rathe pro hypothecam Darauß versprochner Krugkgelder, wie auch ettwa schadens unnsers und interesse propter moram, halber, Sattsamb zuerholenn, krafft dieses in meliori formam verschreibenn, Darneben auch versprechenn thette, sich bey dieser Krügerey, richtiger maaß zugebrauchen untt daß Gedrancke nicht zu verfälschen sondern sich allso zuverhaltten, daß mitt fuegen uber ihme nicht zue klagenn. Wan auch dieß Jahr verfloßen, soll jedem Teill frey stehenn bey diesen contractu ferner zue Pleiben, oder sich davon außzuziehenn, Aldeß getreuelich sonder list undt gefehrde.

 

Zue mehrer urkunde Alleßobigen zeint hierüber zween gleichlautende Receß einer Handschrifft unter unser Stadt kleinem Secret, aufgerichtet verfertigett unndt Jedem teill davon einer zur Nachrichtung zugestellet wordenn.

 

Actum Göttingen Am Sechsten Novembris

Anno millesimo Sexcentesimo viresomo sexto.

 

Henrich schaute allen in die Gesichter und er sah überall Zustimmung und Freude. Morgen konnte es also endlich los gehen ! «Heute wird aber noch gefeiert,» Henrichs Ehefrau erhob sich und eilte in die Küche um ein kleines Fest vor zu bereiten. Es wurde eine lange Nacht, selbst die Kinder durften bis zum Ende aufbleiben.

 

Und Henrichs Ehefrau ? Sie bekam noch viele gesunde Nachkommen.

 

 

 

 

 

 

Ratssaal 11.8.1951

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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